
Zugleich bedeute die Wiedereinführung auch eine wichtige Stärkung des demokratischen Wettstreits bei den Wahlen vor Ort, erklärte der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Die Abstimmung im Plenum wurde von einem historischen Ereignis begleitet. Zum ersten Mal seit 1987 kam es zum sogenannten "Hammelsprung". Dieser wird vor allem dann eingesetzt, wenn sich die Sitzungsleitung über die Mehrheitsverhältnisse bei einer Abstimmung nicht sicher ist. Die Oppositionsparteien hatten eine Mehrheit der Regierungskoalition zudem angezweifelt.
Im Rahmen des Hammelsprungs werden die Abgeordneten gebeten Ihre Abstimmung nicht, wie üblich, per Handzeichen zu tätigen, sondern aufzustehen und durch eine der drei Türen – ja, nein oder Enthaltung – im hinteren Bereich des Plenarsaals zu gehen und damit Ihr Abstimmungsverhalten darzustellen.
Der Hammelsprung zur Wiedereinführung der Stichwahl bei Hauptverwaltungsbeamten brachte eine Mehrheit von 69 zu 67 Stimmen für die Regierungskoalition. "Das Ergebnis verdeutlicht einmal mehr, dass unsere Mehrheit steht", so Ulrich Watermann. "CDU und FDP scheinen sich immer noch nicht mit ihrer neuen Rolle angefreundet zu haben und die Mehrheitsverhältnisse und damit den Bürgerwillen nicht zu akzeptieren". Mehrheit ist nun einmal Mehrheit.
Im Rahmen der gestrigen Plenarsitzung würde mit der Mehrheit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen darüber hinaus eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen. Zukünftig werden Ausschuss-Sitzungen grundsätzlich öffentlich tagen. "Ein großer Schritt in Richtung einer offenen, transparenten Politik", freute sich der Bad Pyrmonter SPD-Politiker nach der Abstimmung. CDU und FDP hatten gegen öffentlich tagende Ausschuss-Sitzungen gestimmt!