Gekommen um zu Lernen – SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Modder diskutiert zum Thema Inklusion

Wenn Johanne Modder, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, in ihr Hausaufgabenheft schaut, stehen dort zwei große Themen, die in den kommenden Monaten von der SPD-Landtagsfraktion intensiv bearbeitet werden sollen. Eine dieser Hausaufgaben bezieht sich auf den Umgang mit dem Thema Inklusion.

Johanne Modder und Tjark Bartels bei der Besichtigung des Außengeländes mit Einrichtungsleiterin Marlies Kölling
der Vorsitzende des Trägervereins führt Johanne Modder und Tjark Bartels durch die Sanitäranlagen

Am vergangenen Mittwoch stand aus diesem Grund im Rahmen einer Stippvisite der SPD-Politikerin bei ihrem Landtagskollegen Ulrich Watermann ein Besuch der integrativen Kindertagesstätte „Stoppelhopser“ in Thüste auf ihrem Stundenplan.

„Inklusion ist für mich eine der zentralen Aufgaben unserer Gesellschaft“, erklärte die SPD-Politikerin. Ziel des Besuchs sei es, Beispiele und Kriterien für gelebte, gelungene Integration zu finden oder Hürden zu erkennen, die dies schwierig machen, so Modder weiter.

Nach einer ausführlichen Führung und Vorstellung der Kindertagesstätte durch Leiterin Marlies Kölling ging es im Gespräch mit Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion, Mitgliedern des Forums Inklusion, Vertretern von Landkreis und kommunaler Ebene sowie Mitarbeitern und Elternvertretern der Kindertagesstätte sowie des Trägervereins um Erfahrungen, Probleme und Herausforderungen.

„Ich möchte aus der Praxis wissen, was Politik lernen kann“, erklärte die SPD-Politikerin ihr Anliegen. Nur im Dialog mit den Betroffenen und Verantwortlichen vor Ort könne das für die Gesellschaft so wichtige Thema der Inklusion mit politischer Unterstützung auf den richtigen Weg gebracht werden, ergänzte Watermann.

Problematisch seien vor allem der Fachkräftemangel, die Planungsunsicherheiten im Hinblick auf Personalausstattung, die Finanzausstattung sowie die enormen bürokratischen Hürden, so die einhellige Meinung der Gesprächsteilnehmer. Hingewiesen wurde aber auch auf die Notwendigkeit einer erreichbaren und umfassenden Unterstützung der Eltern vor Ort. Hier müssten Barrieren jeglicher Art dringend abgebaut werden.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende nahm die Hinweise sehr ernst und machte deutlich, dass die Kritiken und Anregungen aus der praktischen Erfahrung heraus für die Arbeit der Fraktion von hoher Bedeutung seien. Man wolle vermehrt Männer für die sozialen Berufe gewinnen, dies sei aber auch eine Frage der Attraktivität, also der Bezahlung dieser Berufe, so Modder im Hinblick auf den vorhandenen Fachkräftemangel. Die SPD-Politikerin nahm auch die Forderung nach mehr Rechtssicherheit und weniger Bürokratie für die Arbeit mit den Kindern sowie den Wunsch nach dringend benötigten Unterstützungsangeboten für Eltern, etwa durch die Errichtung von Familienzentren, mit nach Hannover.

Ulrich Watermann, auch Sprecher der Mehrheitsgruppe im Kreistag, betonte im Hinblick auf den Landkreis, dass das Ziel der Mehrheitsgruppe im Kreistag sei, zukünftig als Modellregion im Bereich Inklusion neue Wege zu gehen. Er verspreche sich davon in erster Linie den Abbau bürokratischer Hürden aber auch finanzielle Vorteile durch die Zusammenlegung und Umverteilung vorhandener, finanzieller Mittel. „Wir können mit Einrichtungen wie den Stoppelhopsern ein Vorbild sein. Andere Einrichtungen und damit Kinder können von den Erfahrungen, die hier gemacht und von den Konzepten, die hier umgesetzt werden, profitierten“, betonte der SPD-Politiker. Die dafür nötigen Schritte seien bereits in die Wege geleitet worden.