


„Die neuerliche Kritik der CDU entbehrt jeder Grundlage und da sie selber schon lange keine eigenen Ideen in die Bildungsdebatte einbringt, verfällt man nun in die Wiederholung alter Thesen. Das macht sie aber nicht wahrer“, entgegneten Watermann und Piel den jüngsten Äußerungen der Landtagskollegen Deppmeyer und Joumaah (beide CDU).
Das Gesetz berücksichtige zum ersten Mal in der Bildungspolitik die Vielfältigkeit von modernen Lebenssituationen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler heute wiederfinden. Die Nachfrage nach Gymnasialplätzen sei in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Die IGSen daher als ersetzende Schulform aufzustellen mache die Schullandschaft breiter und zukunftsfähiger und biete den kommunalen Schulträgern mehr Möglichkeiten.
„Mitnichten schränken wir Bildungsvielfalt ein, wenn wir die Hürden für die Gründung von Gesamtschulen senken. Besonders bei uns im ländlichen Raum wird diese Veränderung Gestaltungsräume eröffnen“, so Piel.
Die Kritik der CDU-Landtagsabgeordneten kann auch Watermann nicht verstehen, da die Wahlkreise der Kollegen ebenfalls im ländlichen Raum lägen und sie deshalb mit den Gegebenheiten vor Ort eigentlich besser vertraut sein müssten. In den letzten Jahren wurden 50 IGSen neu gegründet und kein einziges Gymnasium geschlossen. Zuspruch erhält die Reform ebenfalls von der Lehrergewerkschaft GEW, die bereits vor einiger Zeit vor Panikmache hinsichtlich der Existenzfrage von Gymnasien gewarnt hatte. Dies bescheinigt der Landesregierung ein hohes Maß an Sensibilität und die klare Verteilung der Rollen vor Ort bei den kommunalen Trägern.
Die Einführung des modernen Abiturs nach 13 Jahren in Niedersachsen bedeute für die Gymnasien neue Möglichkeiten und mache das Gesamtkonzept schlüssig: „Gymnasien haben jetzt Chancengleichheit, weil das Abitur nach 13 Jahren nach der gescheiterten CDU-FDP-Reform nicht mehr nur an Gesamtschulen absolviert werden kann. Eltern, die ihren Kindern das sogenannte Turbo-Abitur nicht zumuten wollten, haben die freie Auswahl. Das ist ein großer Erfolg rot-grüner Bildungspolitik, die ihren Auftrag, besonders mit Blick auf die Inklusion, richtig verstanden hat“, führt Watermann aus. Dieser Schritt wird über die Partei- und Verbandsgrenzen hinweg befürwortet.
Auch den Schritt, die Förderschulen Lernen und Sprache auslaufen zu lassen, verteidigen Piel und Watermann. „Wir sind verpflichtet, die Inklusion umzusetzen, und Studien bestätigen, dass Kinder mit solchem Unterstützungsbedarf in diesen Bereichen in Regelschulen mit einer guten Betreuung erfolgreicher und besser lernen“, so Piel. Parallelangebote würden langfristig enorme Ressourcen binden, die in den Regelschulen gebraucht würden.
Die Phantomdebatte der CDU zeige, dass diese die Reform und das Konzept von Inklusion bisher nicht richtig verstanden hätten oder aber aus parteipolitischer Taktik Angst bei Schülern, Lehrern und Eltern schüren wollten: „Eine solche Argumentationsweise ist in dieser Debatte völlig unangebracht und die Landesregierung, wie auch die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen, werden die Reform gemeinsam mit den Betroffenen auf den Weg bringen, da es hierbei um die Zukunft der Bildungslandschaft in Niedersachsen geht“, so Watermann abschließend.