
Wider besseren Wissens wurde völlig verantwortungslos eine Entscheidung getroffen, die sich noch bitter rächen werde, so der SPD-Politiker weiter. „Leider standen bei einzelnen Akteuren erneut nur die eigenen Interessen im Vordergrund der Entscheidung. Es geht anscheinend einigen nicht darum, endlich gemeinsam die Missstände in der Pflege zu beseitigen, sondern mit untertariflicher Bezahlung Gewinnmaximierung zu betreiben. Das ist höchst unredlich“, macht Watermann deutlich.
Die Situation und der dringende Handlungsbedarf in der Pflege werde seit Jahrzehnten von allen Fachleuten eindringlich beschrieben. 2,8 Millionen Pflegebedürftige werde es Ende des Jahrzehntes geben, mit einer in diesem Zusammenhang prognostizierten Fachkräftelücke von 300.000 Pflegekräften bundesweit. Die Abwendung des Pflegenotstandes habe mittlerweile endlich höchste sozialpolitische Priorität, wie die aktuelle Gesetzgebung von Bundes- und Landesregierung belege, so Watermann.
„Die von Niedersachsen ausgegangenen, intensiven Bemühungen der meisten Wohlfahrtsverbände und Verdi, endlich einen gemeinsamen „Tarifvertrag Soziales“ zu erreichen, sind nach wie vor richtig und der wichtigste Meilenstein für mehr Wertschätzung gegenüber den Pflegeberufen. Hier besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, den die SPD mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln weiterhin unterstützen wird. Die jetzt mit einem Stimmenpatt erfolgte Ablehnung ist völlig irrelevant und muss dringend revidiert werden. Wettbewerb sollte ausschließlich über die Qualität und nicht, zulasten von Pflegekräften, über den Lohn geführt werden“, erklärt Watermann abschließend.