Einsatz zahlt sich aus – Land steuert bei Sprachförderung nach

Das Thema Sprachförderung hat Betroffene wie Verantwortliche in den vergangenen Wochen schwer beschäftigt und tief bewegt, gerade auch im Landkreis Hameln-Pyrmont. Hier war zunächst nur ein Bruchteil der von den Schulen beantragten Sprachlernklassen und Sprachförderstunden vom Niedersächsischen Kultusministerium bewilligt worden.

„Das hat verständlicherweise für viel Unruhe und Unverständnis bei allen Beteiligten geführt“, meint dazu der SPD-Landtagabgeordnete Ulrich Watermann.„Wenn man die Situation hier vor Ort kennt, konnte einen die Entscheidung irritieren, das ging auch mir persönlich im ersten Moment so“.

Durch intensive Gespräche mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und Staatssekretärin Erika Huxhold konnte die Entscheidung aber in Teilen erklärt und nachvollziehbar dargestellt werden. „Sprachförderung ist ohne Frage wichtig und von entscheidender Bedeutung für die Integration, gerade bei Kindern. Sprachförderung und Spracherwerb sind aber nicht nur eine Frage der Einrichtung von Sprachlernklassen, sondern ein Thema, das in Niedersachsen über verschiedene Wege und Mittel umgesetzt wird“, so Watermann weiter.

Die Berichterstattung hatte sich zunächst ausschließlich auf den Bereich der Sprachlernklassen konzentriert und so für ein verzerrtes Bild gesorgt.

„Nichts desto trotz ist und bleibt das Thema Spracherwerb bzw. Sprachförderung ein ganz Zentrales, gerade hier bei uns“, meint der SPD-Politiker. Viele der von der Entscheidung betroffenen Schulleiter und Schulleiterinnen seien nach dem Bekanntwerden der Nicht-Genehmigung vieler Sprachlernklassen daher mit einem Gesprächswunsch auf ihn zugekommen. Diesem Wunsch sei der SPD-Landtagsabgeordnete umgehend nachgekommen. Man habe ein sehr informatives und konstruktives Gespräch geführt, sich ausgetauscht und miteinander diskutiert so Watermann.

Im Anschluss sei er gemeinsam mit seiner Kollegin Anja Piel (Bündnis 90/Die Grünen) erneut auf das Kultusministerium zugegangen und habe die Situation an den Schulen hier vor Ort deutlich gemacht und erklärt. „Anja Piel und ich haben die Situation an vielen Schulen hier nochmal detailliert geschildert, unsere Ortskenntnisse dargelegt, Besonderheiten herausgehoben, die Einschätzung unserer Schulleiterinnen und Schulleiter weitergegeben und das Kultusministerium mit diesem Hintergrundwissen um erneute Prüfung der Anträge gebeten“, so Watermann weiter.

Letztlich ist der intensive Einsatz der beiden Landtagabgeordneten erfolgreich. Das Niedersächsische Kultusministerium hat zugesagt, nachzusteuern und entgegen den ersten Meldungen nach erneuter Prüfung weitere Sprachlernklassen und Sprachförderstunden zu genehmigen.  Das bedeute für die Schulen im Landkreis Hameln-Pyrmont ganz konkret, dass von 16 beantragten Sprachlernklassen nicht zwei, sondern acht Klassen eingerichtet werden können. Zudem werden statt der bisher 409 bewilligten Förderstunden jetzt 767 Förderstunden bewilligt. „Ich glaube, das Ergebnis zeigt, dass das Kultusministerium grundsätzlich gesprächsbreit ist und auch bleibt. Letztendlich ist das nun erzielte Ergebnis meiner Ansicht nach ein gutes Ergebnis mit dem die Schulen vor Ort gut arbeiten können“, so Watermann abschließend.