Am 08.06.2022 besuchte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) auf Einladung von MdL Ulrich Watermann das Hamelner Pflege-Start-up „Die Pflegeexperten“. Bei dem Besuch stellte der Gründer und Geschäftsführer von „Die Pflegeexperten“, Alexander Boche, gemeinsam mit der Pflegedienstleistung das Unternehmen vor und sprach mit der Ministerin, MdL Ulrich Watermann und Constantin Grosch, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Landtagskandidat für den Wahlkreis Hameln/Rinteln, über die vielen Schwierigkeiten und Hindernisse in der Pflegebranche.

Deutlich wurde, dass „Die Pflegeexperten“ nicht nur ein Palliativpflegedienst sind, sondern ein sehr breites Angebot bieten, unter anderem auch eine Tagespflegeeinrichtung für Kinder mit und ohne Diabetes. Gegründet wurde die Firma 2016 von dem damals erst Anfang 20jährigen Alexander Boche. Heute ist aus dem kleinen Start-up Unternehmen eine Firma mit über 60 MitarbeiterInnen geworden. Dies habe er nicht erwartet, sagte Boche. Auf Nachfrage von Sozialministerin Daniela Behrens, erklärte er, dass das Unternehmen mit den Wünschen seiner Kunden gewachsen sei. Außerdem berichtete der gelernte Altenpfleger, dass er sich gerne um Arbeitsfelder kümmere, in denen es viele Schwierigkeiten und Fachkräftemangel gibt, was sowohl die Palliativpflege als auch die Tagespflegeeinrichtung betrifft. Die Sozialministerin, sowie MdL Ulrich Watermann und Constantin Grosch erfuhren, mit welchen Hindernissen und Problemen die Pflegebranche aktuell kämpfe. Diese gehen von Gesetzen, die nicht dem digitalen Zeitalter entsprechen, über fragwürdige Bezahlungen oder Pauschalen der Krankenkassen bis zu den realen Auswirkungen für Pflegebedürftige. Zum Beispiel berichtete Boche, dass jede Rechnung, die digital erstellt wird, ausgedruckt werden und an die Krankenkasse geschickt werden muss, damit sie dort erneut digitalisiert wird. An dieses Verfahren werden in etwa 320 Arbeitsstunden gebunden und dies, obwohl ein großer Fachkräftemangel herrscht. Als weiteres Problem nannte er, dass es zu wenig Hospizplätze gäbe.

Sozialministerin Behrens erklärte, dass es durchaus ausreichend Hospizplätze in Niedersachsen gäbe, diese aber falsch verteilt seien und deshalb käme es im Zweifel zu den langen Wartelisten, vor allem im ländlichen Raum. Die Ministerin, MdL Ulrich Watermann und Constantin Grosch bekamen so nicht nur Anregungen, sondern auch konkrete Aufträge, wie sie die Pflege im ambulanten Bereich auf politischer Ebene stärken können. „Die Pflegebranche braucht vor allem einen pragmatischen Handlungs- und Bewegungsspielraum für die Pflegenden bzw. die in dem Bereich tätigen Unternehmen sowie eine deutlich schlankere Verwaltung. Ihnen diesen zu geben, sie von unnötiger Arbeit entlasten, so dass sie einfach machen können, ist unsere Aufgabe und dieser wollen und werden wir auch gerecht werden“, so SPD-Politiker Watermann schließend.